SE10 verbirgt sich hinter dem 3. Türchen. Die Brauerei von Sven Kerstens aus Antwerpen war für mich eine der Entdeckungen des letzten Jahres. Als Brauer bei Brewdog in London wollte er sich eigentlich eine Brauerei aufbauen, genauer gesagt im Stadtteil Greenwich mit der Postleitzahl SE10. Doch es sollte anders kommen, nachdem er jemanden kennenlernte, der im Projekt „Blikfabriek“ tätig war. Diese alte Industriebrache wurde zu neuem Leben erweckt, indem man Kultur und Handwerk einlud, Werk- und Begegnugsstätten zu schaffen. Hier fand Sven Platz für die Brauerei, die er mit Herzblut und dem Blick für Nachhaltigkeit führt. Und auch der Sauerstoffeintrag bei der Verarbeitung der Biere wird überwacht. Da vor allem hopfenbetonte Biere gebraut werden, ist Sauerstoff der Feind Nummer eins, sorgt dieser doch für Oxidation und Farbveränderung.
Sven ist Nachhaltigkeit wichtig, deshalb setzt er auf die Dose als einfach recyclebare Verpackung. Und auch für die Zapfhähne setzt er auf Mehrweg-Stahlfässer. Diese sind in der Anschaffung deutlich teurer als Einweg-Fässer, was für eine junge Brauerei eine enorme finanzielle Belastung darstellt.
Das Digital City ist die letzte Neuerscheinung und wurde Anfang November vorgestellt. Citra, Azacca und Centennial Hopfen sorgen für jede Menge Aroma. Harzige und kräutrige Aromen dominieren, lassen aber den tropischen Fruchtnoten ein wenig Platz. Im Antrunk schön weich und leicht, im Abgang eine angenehme Bittere, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Als American IPA vereint es das beste von der East Coast und der West Coast.
Food-Pairing: Risotto, Parmesan
Mario „Bolle“ Jates

