17. Dezember | Steinbier

BierSteinbier
BrauereiBrouwerij de Poes
StilBelgian Strong Blond / Steinbier
Alc.7,5%
Trinktemperatur7-10°C
UNTAPPDCheck-In
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Die Brouwerij De Poes wurde 2014 von Stijn David gegründet. Eigentlich ist er ausgebildeter Bäcker und Diätist, wollte dann aber seine Leidenschaft Bier zum Beruf machen. Sein Lieblingstier ist die Katze, was sich nicht nur im Logo, sondern auch überall in der Brauerei bemerkbar macht. Mit seiner 10HL Brau-Anlage stellt er vor allem klassische Bierstile her, wie das Spéciale Belge, ein Tafelbier oder ein Oud Bruin. Dies unter dem Namen De Poes, daneben gibt es noch die Reihe der Tielts Klosterbiere, die er für das lokale Kloster in Tielt braut. Im Online-Shop kann man die Biere kaufen, aber auch sehr schöne Emaille-Schilder, Gläser und nostalgische Jod-Test-Teller, der sein Interesse an alten Brau-Utensilien und Maschinen unterstreicht.

Mit dem Steinbier belebt er eine alte Braumethode zum Leben, als einziger in Belgien. Diese Form des Brauens geht auf eine Zeit zurück, als Kessel aus Metall noch unbezahlbar waren. So wurde in Holz-Bottichen oder Erdgruben die zu kochende Flüssigkeit mit erhitzten Steinen erwärmt. Diese Technik wurde noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Österreich genutzt. Stijn hat ein Manuskript entdeckt „Practique om te brauwen voor myn alaam op syn Audenaersce“ von Johannes de Mol aus Tielt, wo der Vorgang und auch die Zutaten beschrieben wurden. In einer der letzten Folgen des Podcasts „Brautag“ wird das Verfahren erklärt und ein Hobby-Brauer spricht über die Herausforderungen und die Faszination.

Das Steinbier ist kein Bierstil an sich, da es nur das Brauverfahren beschreibt, ähnlich dem Eisbock. Als Grundlage hat Stijn das Rezept aus dem vorgenannten Manuskript genommen, das Gerstenmalz, Weizen und Hafer beinhaltet. Als Hopfen nimmt er aus Überzeugung ausschließlich Belgischen aus Poperinge. Die Zahl 1624 verweist auf die Erscheinung des Manuskripts. Im Glas weißer Schaum und das Bier präsentiert sich golden bis kupfern. In der Nase können wir Noten von Banane und Apfel, aber auch Nelke und karamellige Malzaromen finden. Im Antrunk fruchtig und mild süß, dazu eine feine mineralische Note und weich am Gaumen. Im Abgang bleibt dann ein wenig von der Süße zurück, aber auch Kräuter und der mineralische Eindruck. Sehr spannendes Bier mit toller Geschichte!

Food-Pairing: Spaghetti Carbonara, Comté

Mario „Bolle“ Jates