17. Dezember

Tournay-Noir

Schwarz wie die Nacht in Tournay Die Brasserie de Cazeau datiert bereits aus dem Jahre 1753, dies besagt zumindest ein Dokument, das die Übergabe eines Wohnhauses und einer Brauerei vom Vater Jacques Descamps an seinen Sohn beschreibt. Sie bleibt bis heute in Familienbesitz, musste allerdings zu Beginn des ersten Weltkriegs ihre Produktion einstellen. 1918 schloss man sich mit zwei anderen Brauereien zusammen und nahm die Aktivität in der Brasserie Duchâtelet in Néchin wieder auf. Schon 1926 war die alte Brauerei in Cazeau wieder einsatzbereit. Durch den Siegeszug des Pils entschloss man sich, auf den Verkauf von kommerziellen Bieren größerer Brauereien umzusatteln. Das war 1969, die letzte Brauerei im größeren Umkreis von Tournai schloss ihre Pforten.

Vor 11 Jahren hatte man die Idee, nochmal neu durchzustarten. Laurent Agache, Zivilingenieur, und sein Vetter und guter Freund Quentin Mariage, Chemieingenieur, stürzten sich in das Abenteuer. Ihr erstes Bier war das Tournay Blonde, gebraut am 1. Mai 2004. Da Tournay Noire erblickte 2007 das Licht der Welt und wurde seitdem zweimal zum besten Stout der wallonie gekürt (2012 und 2014). Folgendes Video erklärt ein leckeres Rezept, das mit diesem Stout zubereitet wird.

Es wird empfohlen, das Tournay Noire als Dessert zu trinken, etwa zu einem Spekulatius-Eis. Es duftet wie in einer Kaffeerösterei. Um dies zu erreichen wurde das am stärksten geröstete Malz benutzt, das es auf dem Markt zu kaufen gibt, Black mit 1400 EBC. Hier das Datenblatt zu diesem Produkt. European Brewery Convention (EBC) umschreibt die Farbe eines Bieres oder eben des Malzes. Beim Bier liegt dieser Wert zwischen 4 für Blanche bis ca 150 oder höher Stout. Beim Tournay Noire wird der Wert mit 137 EBC angegeben. Da das stark geröstete Malz einen sehr beißenden Geschmack hat, wurde es mit einem leicht karamellisierten Malz gemischt. Wir sprechen wir von maximal 5% stark geröstetem, das reicht um so eine schwarze Farbgebung zu erreichen. Als Hopfen wurde der starke Tomahawk aus Amerika verwendet, damit man ein wenig gegen das Malz ankommen kann. Außerdem kamen Warrior und Cascade hinzu. Das ganze schmeckt dann ein wenig nach „Wald“, Torf, im Nachgeschmack nach Kaffee.

Schreibe einen Kommentar