Klaas und Liesbeth kamen vor einigen Jahren auf den „Spezial-Bier“ Geschmack. Erst wurden natürlich die traditionellen Biere getestet, aber schnell wuchs das Interesse für außergewöhnliche Zutaten und Rezepte. Sie waren auch Mitgründer der Gentse Biervereniging und Klaas war im Beginn verantwortlich für das „Gents Bierfestival“.
2013 wollten die Beiden es dann selbst probieren und begannen als Hobby-Brauer Rezepte zu entwickeln. Bei der Brouwland Beer Competition landeten sie auf dem 3. Platz, beim „So you think you can brew“ sprang sogar der erste Platz raus, mit einem Chili Stout. Der erste Preis war ein Sud von 1000 Litern bei der Brauerei Anders, wo sie dann auch in der Folge ihre eigenen Biere brauen ließen. Später wechselte man zur Bryggja Brewery und seit 2019 besitzen sie ihre eigene Brauerei in Evergem und setzen seitdem auf die Dose mit eigenem Füller. Neben unserem heutigen Bier gibt es noch unzählige andere mit teilweise sehr verrückten Zutaten. Durch Kollaborationen mit anderen Brauereien weltweit und der Teilnahme an vielen Festivals wurde Totem international bekannt und geschätzt.
Der Stil Gose stammt ursprünglich aus Goslar und hat seinem Namen vom gleichnamigen Fluss und blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück. Ähnlichkeiten gibt es zur Berliner Weiße und zu belgischen Lambic-Bieren, im speziellen zum Geuze. Die Gärung ist spontan, zusätzlich findet eine Milchsäuregärung statt, die für den säuerlichen Geschmack sorgt. Bei der Gose war traditionell auch Salz als Zutat vorhanden, ursprünglich vom Flusswasser, später dann als Zusatz. Der Stil verlor wie viele andere Bierstile mit der Zeit an Bedeutung und wurde nur noch an ganz wenigen Orten hergestellt und ausgeschenkt. Durch die Crafbeer-Bewegung in den USA flammte wieder neues Leben auf und mittlerweile erfreut sich die Gose wieder internationaler Bedeutung. „Une Bière et Jivay“ hat dazu ein sehr interessantes und ausführliches Erklär-Video produziert, ideal um die Französisch-Kenntnisse aufzufrischen.
Das Florida Gose wird aus Pilsner- und Weizen-Malz gebraut, die verwendeten Hopfen sind Cluster und Citra. Hinzu kommt noch Fruchtpuree der Blutorange und der Mandarine.
In der Nase Orangen-Aroma, il Antrunk dann erst Blutorange, danach kommt die dezente Säure hinzu. Im Abgang kommt dann erst das stil-typische Salz, eher im Hintergrund. Durch die fast nicht vorhandene Kohlensäure erinnert es leicht und sehr junges Lambic. Sehr fein und fruchtig.
Käse: Ziegenkäse
Food-Pairing: Tacos mit Fisch und Mango Salsa
Mario „Bolle“ Jates