Ein alter Stil in neuem Aufwind Die Brauerei Omer Vander Ghinste heisst erst seit 2014 wieder so, in Gedenken an den Gründer. An der Spitze steht der mittlerweile 4. Omer und mit ihm die fünfte Generation. Das erste Bier wurde hier 1892 gebraut, in Bellegem bei Kortrijk. In den zwanziger Jahren begann man, bedingt durch den bereits stark aufkommenden Konsum von Pils, eine Brauanlage zu errichten um untergärige Biere herzustellen. Anfangs noch Ghinst Pils, wurde es später als Bockor berühmt. Aus diesem Grund der besseren Visibilität wegen wurde die Brauerei 1977 in Brasserie Bockor umbenannt. Trotzdem hielt man weiter an den obergärigen und vorallem den spontangärigen Bieren fest.
Der Name des Vander Ghinste Oud Bruin veränderte sich im Laufe der Jahre, doch der Geschmack blieb derselbe. Seit 2012 ziert die Flasche ein Etikett, das sich auf ein Werbeplakat aus den zwanziger Jahren bezieht. Bei dieser Brauerei hat mir besonders gefallen, dass sie auf ihrer Internetseite sehr viel Wert legen auf Foodpairing. Nicht nur welches Bier zu welchem Essen, sondern auch Rezepte zum nachkochen. Hier findet man eine ganze Reihe, mir würde vorallem das Burgundische Hähnchen gut schmecken.
Zur Herstellung benutzt man Weizenmalz, Gerste, karamellisiertes Malz, Hopfen und Wasser. Das Bier wird mindestens 18 Monate in „Foedern“ (riesige stehende Holzfässer) gelagert, damit es sauer werden kann und so seinen besonderen Geschmack annimmt. Anschliessend wird es mit jungem Bier verschnitten. Heraus kommt ein Bier mit der Fruchtigkeit des jungen Bieres und der sauren Note des Gereiften. Dunkle Beeren, malzig, Karamell, nicht zu süss und nicht zu sauer.