Bier: Cochonnette Brauerei: Brasserie à Vapeur Stil: Belgian Strong Dark Ale Alc.: 8,5% Trinktemperatur: 8-12 °C Glas:
Heute befinden wir uns in Pipaix, einem kleinen Ort in der Nähe von Tournai an der französischen Grenze. Hier kauften Jean-Pierre Dits und seine Frau Sittelle das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert in dem früher schon eine Brauerei betrieben wurde. Die Dampfmaschine, die im Jahr 1895 konstruiert wurde, funktioniert heute noch und ist weltweit die einzige Maschine die heute noch in Betrieb ist. Daher auch der Name Brasserie à Vapeur. Wer mal in der Nähe ist, sollte sich den offenen Brautag am letzten Samstag im Monat in den Terminkalender speichern.
Alles begann als Jean-Pierre 1967 während seines Abitur-Jahres mit der Schule die Brasserie Dupont besichtigte. Das hat ihn derart beeindruckt, dass er fortan nur noch vom Brauen sprach. Einige Jahre später lernte er seine Frau kennen, die auch gleich mit dem Virus infiziert wurde. Sie kauften ein kleines Haus und richteten dort einen Bierladen ein. Doch der Traum von der eigenen Brauerei blieb im Hinterkopf, bis `84 die ehemalige Brauerei Biset zum Verkauf stand. Sie schlugen zu, renovierten das Gebäude und behielten auch zum Glück die alte Dampfmaschine. Einige Monate danach wurde dann auch schon gebraut und dies bis zum heutigen Tag.
Das Cochonnette, in grossen Flaschen unter dem Namen Cochonne, wird mit einer urbelgischen Zutat gebraut: gerösteter Chicorée. Was früher als Kaffee-Ersatz benutzt wurde, ist in seiner normalen Form so etwas wie ein Nationalgericht. Das Bier kommt Kupferfarben ins Glas, die Röstnoten vom Chicorée strömen in die Nase, aber auch Karamell, Apfel, fruchtig. Im Mund kommen dann die Orangenschalen ein wenig zur Geltung, es erinnert an Likör oder Brandy. Würzig und im Abgang leicht alkoholisch, ein echter Winterwarmer. Dazu ein kräftiger Käse oder ein Dessert mit Orangen. Oder eben passend zu Weihnachten Mandarinen und Nüsse .