15. Dezember

bourgogne Ein Engländer in BelgienJohn Martin, 1886 in England geboren, begleitet seinen Vater nach Belgien, der hier immigrieren wollte. John absolviert hier seine Schullaufbahn und gründet 1909 das Unternehmen „John Martin“ in Antwerpen. Hier entwickelt er Biere nach englischer Tradition und nach einem Jahr beginnt er mit der Vermarktung von Schweppes Indian Tonic in Europa. 1911 importiert er zum ersten mal Guinness auf den europäischen Kontinent und hat so auch großen Einfluss auf das Renommée dieser Marke. Vorallem die Partnerschaft mit dem Antwerpener Zoo machte Guinness bekannt, noch heute sieht man in den Pubs die Werbetafeln mit dem Pelikan. Diese Reklamen entwickelte er im von ihm gegründeten Werbebüro, eines der ersten seiner Art in Belgien. Mittlerweile wird die Getränkesparte vom Enkel Anthony Martin geleitet, der eine Neupositionierung einleitet, vorallem durch die „Finest Beer Selection“.

Das Bourgogne des Flandres wurde ursprünglich in Brügge gebraut, in der Brasserie Den Os. Diese musste leider im Jahre 1957 schliessen. Das Rezept wurde hiernach an andere familiär geführte Brauereien weitergegeben, imemr unter den augen von Michel van Houtryve, dem ursrpünglichen Brauer bei den Os. 1980 kam das Bier dann bei Timmermans an, der ältesten Lambic-Brauerei der Welt. Diese wurde dann in den neunziger Jahren von John Martin übernommen. hier schließt sich also der Kreis.

Seit diesem Jahr wird das Bourgogne des Flandres wieder in Brügge gebraut, ungefähr 50 Meter von der ursprünglichen Brauerei entfernt. Wir haben hier ein rotbraunes Bier mit Mischgärung, basierend auf einem Lambic, das von der Brauerei Timmermans hergestellt wird (ebenfalls Teil von John Martins), und einem Brune, das in Eichenfässern gereift ist. Ein trockenes, fruchtiges bier mit einer leichten Schokoladen-Note. Vollmundig, mittlere Kohlensäure, Lebkuchen, leicht Sauer. Etwas ganz besonderes, das bei Lagerung seine Süße verliert und die Säure verstärkt.

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